Mit 28 ganz besonderen Geschenken leutet die Kirchgemeinde im Gottleubatal die Weihnachtszeit ein.

Zu unserem Familien-Sonntag am 2. Advent dekorierte ein bunt geschmückter Christbaum den Altarraum. Doch anstelle von Christbaumkugeln und Strohsternen hingen an seinen Tannenzweigen 28 bunt bemalte Wunschzettel von Kindern aus der Traumatherapie und dem Kinderhaus der Diakonie Pirna. Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Familien eingeladen, sich einen der Wunschzettel mitzunehmen und einem Kind einen besonderen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Die Kinder in den traumatherapeutischen Wohngruppen kommen größtenteils aus schwierigen Familienverhältnissen, in denen sie wenig Liebe erfahren durften. Mit der Wunschaktion wollten wir als Gemeinde diesen zumeist traumatisierten Kindern etwas Gutes schenken und eine Weihnachtsfreude machen.

Die Beteiligung war überwältigend. So viele Menschen wollten bei unserer Aktion mitmachen, dass die Wunschzettel am Ende nicht für alle reichten. Manche entschieden sich kurzerhand noch Geschenke für die Betreuer in den Wohngruppen dazu zu packen oder einfach Geld zu spenden. Insgesamt kamen zu den Geschenken noch über 300 € an Spenden zusammen. 

Von diesem Geld erfüllen wir einem Kind noch einen ganz besonderen Wunsch. Ein Junge aus dem Haus der Kinder in Pirna hat Anfang des Jahres tragischerweise seine Mutter verloren. Sie liegt in unserer Gemeinde begraben. Allerdings fehlte bisher das Geld für eine Inschrift auf dem Grabstein. Nun können wir den sehnlichen Wunsch dieses Jugen erfüllen und seiner Mutter ein Andenken schaffen.

Für mich als Pfarrer dieser Gemeinde ist das fast schon ein kleines Weihnachtswunder. Ich bin dankbar und froh über dieses großartige Engagement von ganz verschiedenen Menschen aus unseren Orten. Auch Bürgermeister Thomas Peters, der sich immer wieder für unsere Gemeinde einsetzt, hat einem der Kinder einen Weihnachtswunsch wahr gemacht.

Nach knapp zwei Wochen Sammelaktion sind nun alle Geschenke im Pfarrhaus angekommen und konnten am Vortag von Heilig Abend an die Wohngruppen und das Kinderhaus ausgeliefert werden. Jetzt kann es Weihnachten werden – mit dem Segen aus dem Gottleubatal und dem noch größeren Segen des kleinen Kindes in der Krippe.

Frohe Weihnachten!

Ihr Pfarrer Tillmann Reichardt